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Mit dem Segelflugzeug auf dem Strich

So, 29. Okt 2023

Fritz Kraatz Gedächtnisfliegen der Segelflieger

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Mit dem Segelflugzeug so nah wie möglich an der Linie zu landen galt es am Samstag beim Fritz Kraatz Gedächtnis Fliegen. (Foto: Mathias Schunk)

Inzwischen schon traditionell im Oktober, wenn die Thermik keine großen Streckenflüge mehr zulässt, fand das Fritz Kraatz Gedächtnisfliegen, nun schon zum 28. male statt. Die Piloten des Segelflugzentrums trafen sich am Samstag, um den 1996 verstorbenen Gründervater des Flugplatzes, Fritz Kraatz zu gedenken. Geht es für die Herren der Lüfte normalerweise darum möglichst große Flugstrecken im lautlosen Flug zurück zulegen, ging es bei diesem Spaß Wettbewerb darum, so nah wie möglich an einer Linie aufzusetzen.

Kraatz war von 1958 bis 1982 Vorsitzender der Segelfluggruppe Isartal. Beim Zusammenschluss zur Segelflugplatzgemeinschaft Königsdorf im Jahr 1963 war er der Gründungsvorsitzende. Den Aufbau des Fliegerzentrums hatte er über viele Jahre hinweg engagiert mit gestaltet. In seiner Amtszeit wurden die Weichen für den Ausbau der ehemaligen Sumpfwiese zu dem heute vorbildlichem und einem der sportlich erfolgreichstem Segelflugplätze in Deutschland gestellt. Heute profitieren knapp 400 Mitgliedern mit mehr als 70 Segelflugzeugen von der Weitsicht und der unendlichen Kleinarbeit von Fritz Kraatz und seinen Mitarbeitern der ersten Stunde. Viele Piloten von heute wissen gar nicht, dass in den Anfangszeiten aufgrund des hohen Wasserstandes oft nur wenige Flugtage möglich waren, so wie z.B. im Jahre 1961, als es im ganzen Jahr insgesamt nur sechs Tage waren, an denen ein Flugbetrieb möglich war. So organisierte Kraatz u.a. den Grundkauf, den Bau der Asphaltbahn, um unabhängig vom Wasserstand im Moor zu werden, sowie die Errichtung eines beschränkten Bauschutzbereichs und die unbefristete Platzgenehmigung und legte so den Grundstein für den heutigen Erfolg.

Alexander Kraatz, Sohn des verstorbenen Fritz Kraatz, der in den 50er Jahren, den Anfängerjahren der Segelfliegerei ebenfalls dabei gewesen ist und bis in die 80er Jahre aktiver Segelflieger war, stattet den Piloten traditionell einen Besuch ab und verfolgte das Geschehen. Als Schiedsrichter fungierte die letztjährige Siegerin Franziska Fürbacher. Am Ende hatte Barbara Wendl, die die Flugleitung inne hatte 63 Starts an der Elektrowinde in das Hauptflugbuch des Flugplatzes eingetragen. Den Sieg erflog sich dieses Jahr Rainer Vorwerg und bewies damit, dass er mit seinen 83 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Er landete das etwa 400 kg schwere Segelflugzeug vom Typ ASK 21 nur eineinhalb Meter hinter der zu treffenden Aufsetzlinie und erhielt damit bei der abendlichen Feier den Wanderpokal von Flugplatzchef Alico Sternbeck überreicht. Nur 50 Zentimeter weiter hinter der Linie landete, mit der normalen Aufsetzgeschwindigkeit von knapp 80 km/h das Doppelsitzergespann Ben Otto und Harald Resch. Mit zweieinhalb Meter Meter Abstand sicherte sich Klaus Stitzelberger den dritten Platz. Pech hatte dagegen Anja Brenner, die die Linie fast genau getroffen hatte, aber leider war auf einem Video von der Landung zu sehen, dass das Hauptfahrwerk wenige Zentimeter vor der durch Sägemehl markierten Linie den Boden berührte und die Landung somit ungültig war.

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