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WM Bronze für Wolfgang Schieck

Mo, 05. Aug 2019

Königsdorfer Segelkunstflug Pilot turnt sich aufs Podest

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Vom 17. bis 27. Juli trafen sich die 50 weltbesten Segelkunstflieger aus 13 Ländern im rumänischen Deva in der Region Transsylvanien zur Segelfkunstflug Weltmeisterschaft. Wolfgang Schieck vom Segelflugzentrum Königsdorf flog dabei in der Einzelwertung des Programms "free unknown" auf den dritten Platz, in der Gesamtwertung wurde er neunter und erreichte damit seine bisher persönlich beste Platzierung bei Weltmeisterschaften.

An sechs Wertungstagen wurden jeweils verschiedene Kunstflugprogramme einer Jury, bestehend aus sieben Schiedsrichtern verschiedener Nationen vorgeführt. Nur das erste der Programme war bekannt und konnte zu Hause geübt werden. Die Figuren und Figurenkombinationen der jeweils nächsten Flüge werden immer erst am Vorabend bekannt gegeben. Alle Teilnehmer müssen danach am Boden bleiben und dürfen diese Programme nicht mehr üben. Diese unbekannten Programme, das "Salz in der Suppe" jeder Meisterschaft, wie es der in Sauerlach wohnende Schieck beschriebt, werden aus einem Pool von Figuren zusammengestellt, wobei jede Nation hierzu sechs Figuren auswählen darf, die in diesen Pool hineinkommen.

Einer nach dem anderen fliegt dann das aktuelle Programm den internationalen Schiedsrichtern vor. Dafür wird er auf eine Höhe von 1200m über den Flugplatz geschleppt und muss alle Figuren in der vorgegebenen Reihenfolge und Richtung fliegen, bevor er in der Mindesthöhe von 200 m angekommen ist. Maximal kann man pro Figur 10 Punkte bekommen. Pro 5 Grad Ungenauigkeit in einer der Bewegungsachsen oder Rotationen wird ein Punkt abgezogen. In der Klasse "unlimited", der Formel 1 des Kunstflugs, in der Schieck am Start war treten beim Fliegen der akrobatischen Figuren nicht nur starke positiver Belastung (der Pilot wird mit dem 8-fachen seines Gewichtes in den Sitz gerückt), sondern auch extreme negative Beschleunigungskräfte auf (der Pilot hängt mit dem 6-fachen seines Gewichtes in den Anschnallgurten). Eine gute Fitness der Piloten ist unabdingbar. Zusätzlich werden mit absichtlichen einseitigen Strömungsabrissen bei hohen Fluggeschwindigkeiten durch schnelle maximale Steuerausschläge sehr hohe Rollraten erzielt, wobei nicht die hohen Rollraten das Problem sind, sondern die Kunst im punktgenauen Stoppen einer Rotation liegt.

Der Gesamtsieg in der "unlimited" ging an den Ungarn Ferenc Toth, Silber und Bronze an die Deutschen Eugen Schaal und Michael Spitzer (beide NRW). Mit diesem starken Auftritt sicherte sich das deutsche Team die Goldmedaille der Nationenwertung vor Polen und Österreich. Den Moment, als bei der Siegerehrung dafür die deutsche Nationalhymne erklang, beschreibt Schieck, der beruflich als Kapitän bei der Lufthansa Boeing 747s fliegt mit: "ein ganz besonderes Gefühl für uns deutsche Teilnehmer." Wer sich Segelkunstflug selbst einmal anschauen möchte hat hierzu beim traditionellen Flugplatzfest am Segelflugzentrum Königsdorf am 7. und 8. September die Möglichkeit, wo Wolfgang Schieck Teile seines Weltmeister Programms vorführen wird.

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