Punktlandung mit dem SegelflugzeugMo, 26. Okt 2015
Fritz Kraatz Gedächtnisfliegen der Segelflieger. Geht es für die Herren der Lüfte normalerweise darum möglichst große und schnelle Flugstrecken im lautlosen Flug zurück zulegen, gab es am letzten Samstag einen Wettbewerb der komplett anderen Art am Segelflugzentrum in Königsdorf.Diesmal ging es darum, so nah wie möglich an einer Linie aufzusetzen. Inzwischen schon traditionell im Oktober, wenn die Thermik keine großen Streckenflüge mehr zulässt, findet das Fritz Kraatz Gedächtnisfliegen nun schon zum 19. male statt. Die Piloten des Segelflugzentrums trafen sich, um den vor 19 Jahren gestorbenen Gründervater des Flugplatzes, Fritz Kraatz zu gedenken. Mit 80 km/h genau getroffenDen ersten Preis beim Ziellandewettbewerb erflog sich dieses Jahr Erich Roth aus Wolfratshausen. Er landete das etwa 350 kg schwere Segelflugzeug vom Typ Twin Astir exakt auf die mit einem Absperrband markierte zu treffenden Aufsetzlinie. Nur einen Meter entfernt landete mit der normalen Aufsetzgeschwindigkeit von knapp 80 km/h Heiko Steinmetz. Richard Bieber sicherte sich mit einem Abstand von drei Meter Rang drei. Unendliche Kleinarbeit durch Fritz KraatzBei der abendlichen Siegerehrung übergab Flugplatzchef Alico Sternbeck nicht nur den Wanderpokal an die beiden Sieger, sondern erinnerte auch an die Anfangszeiten des heutigen modernen Segelflugzentrums, bei dem Fritz Kraatz einer der Urväter gewesen ist. Kraatz war von 1958 bis 1982 Vorsitzender der Segelfluggruppe Isartal. Beim Zusammenschluss zur Segelflugplatzgemeinschaft Königsdorf im Jahr 1963 war er der Gründungsvorsitzende. Den Aufbau des Fliegerzentrums hatte er über viele Jahre hinweg engagiert mit gestaltet. In seiner Amtszeit wurden die Weichen für den Ausbau der ehemaligen Sumpfwiese zu dem heute vorbildlichem und einem der sportlich erfolgreichstem Segelflugplätze in Deutschland gestellt. Heute profitieren knapp 400 Mitgliedern mit mehr als 70 Segelflugzeugen von der Weitsicht und der unendlichen Kleinarbeit von Fritz Kraatz und seinen Mitarbeitern der ersten Stunde. Viele Piloten von heute wissen gar nicht, dass in den Anfangszeiten aufgrund des hohen Wasserstandes oft nur wenige Flugtage möglich waren, so wie z.B. im Jahre 1961, als es im ganzen Jahr insgesamt nur sechs Tage waren, an denen ein Flugbetrieb möglich war. So organisierte Kraatz u.a. den Grundkauf, den Bau der Asphaltbahn, um unabhängig vom Wasserstand im Moor zu werden, sowie die Errichtung eines beschränkten Bauschutzbereichs und die unbefristete Platzgenehmigung und legte so den Grundstein für den heutigen Erfolg. |
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