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Frankreich und zurück im Segelflugzeug

Mo, 13. Jul 2015

Mathias Schunk erfliegt neuen deutschen Klassenrekord. Bisher hatten die Piloten des Segelflugzentrum Königsdorf in der laufenden Flugsaison nicht allzu viel Glück mit dem Wetter und daher konnten sie auch nur selten in und über den Alpen fliegen. Nachdem bereits am vergangenen Wochenende sich dies zum Besseren gewendet hatte, konnten die Königsdorfer Piloten auch an diesem Wochenende nicht nur schnelle Flüge für die Bundesliga absolvieren, Mathias Schunk gelang am Samstag sogar ein Flug über 915,8 km, bis nach Frankreich und zurück. Er überbot damit den seit 16 Jahren bestehenden deutschen Klassenrekord in der Kategorie Zielrückkehrflug.

Mathias Schunk fliegt mit seinem Quintus mit 915,8 km den weitesten jemals von einem deutschen Startflugplatz aus erflogenen Zielrückkehrflug.

Über fünf Länder geflogen

Am Samstag um 10:10 Uhr startete Mathias Schunk in seinem Quintus und wollte den seit 1999 bestehenden Rekord von Klaus Wedekind aus dem Sauerland überbieten. Zunächst ging es Richtung Karwendel, wo er an der Sojernspitze den ersten guten Aufwind fand. Über das Wetterstein ging es nach Österreich und entlang des Inntals weiter Richtung Schweiz. Über den Fluela Pass flog Schunk Richtung Rheintal, bis er gegen 14:00 Uhr über den Furka Pass in das Rhonetal sprang. Vorbei an Aletschgletscher, Eiger, Mönch und Jungfrau ging es weiter Richtung Großer Sankt Bernhard Pass. „Im Rhonetal war ich bisher nur selten, so dass der Anblick dieser Gletscher und Berge schon ein echtes Highlight war. Am Großen Sankt Bernhard war ich bisher von Königsdorf aus noch gar nicht, nur bei Starts von Südfrankreich aus“, beschreibt Schunk diesen Teil des Fluges. Ein kurzer Flug über Italien, bevor Schunk um 15:40 Uhr südlich des Mont Blanc seinen im Flugdatenrekorder deklarierten Wendepunkt bei Moutiers in 3200 Meter Fluhöhe umrundete. Auf ähnlicher Flugroute ging es dann die 458 km zurück Richtung Königsdorf. „Nachdem ich am Hinweg nie so richtig schnell unterwegs war, weil die Thermikstärke nicht ganz dem Erhofften entsprach, lief es nach der Wende deutlich besser. Teilweise konnte ich in den Aufwinden mit bis zu vier Meter pro Sekunde steigen, was schneller als die meisten Aufzüge ist“, so Schunk. „Der Gipfel des Matterhorns, war wie zuvor schon der Mont Blanc Gipfel leider gerade in Wolken, aber trotzdem ein überaus imposanter Anblick“, erzählt Schunk von den Schönheiten des Fluges. Um 18:15 Uhr flog er über den Albula Pass wieder ins Engadin ein, wo er bei Sankt Moritz mit 2600 meter Flughöhe nochmals einen kurzen Tiefpunkt hatte, aber recht bald wieder bis auf 3800 Meter steigen konnte. „Das Engadin funktionierte dann wie am Abend gewohnt noch sehr zuverlässig und so konnte ich schließlich am Nordende des Ötztals die erforderliche Höhe machen, um nach Königsdorf zu gleiten“, beschreibt den letzten teil des Fluges. Um 20:49Uhr landete er nach zehn einhalb Stunden Flugzeit wieder in Königsdorf und der 16 Jahre bestehende deutsche Segelflugrekord war gebrochen. Der neue Rekordinhaber kommt vom SFZ Königsdorf und heißt seit Samstag Mathias Schunk.

Rundensieg in der Alpenliga

Neben Schunk, der bei seinem Rekordflug als Nebenprodukt auch 104,27 km/h für die Bundesliga erzielte, war am Samstag für die Bundesliga noch Thomas Wolf mit 104,31 km/h erfolgreich. Er flog ins Engadin und von Sankt Moritz entlang des Alpenhauptkamms nach Osten Richtung Gerlos und zurück nach Königsdorf. Das Doppelsitzerduo Florian Seibel und Armin Behrendt steuerten am Sonntag mit einem Flug über 105,65 km/h den besten Flug für das Königsdorfer Bundesligatrio bei. In der Alpen Liga konnten die Königsdorfer damit vor der SG Knonaueramt aus der Schweiz den Rundensieg holen und kletterten auf Tabellenrang zwei, hinter dem seit der vierten Runde im Mai führenden AeC Bolzano. In der deutschen Bundesliga rangiert das SFZ, wie schon am vergangenen Wochenende auf dem sechsten Rundenplatz. Hier war der AeC Bamberg, der seine Flüge entlang des Thüringer Waldes erflog, vor dem LSV Schwarzwald erfolgreich, der auch an der Tabellenspitze steht. Das SFZ Königsdorf machte in der Tabelle einen Platz gut und liegt nun auf Rang 15.

Junioren verlieren einen Tabellenplatz

Nachdem es bereits letztes Wochenende gewisse Abstimmungsprobleme bei den Königsdorfer Junioren gab, als mit Benjamin Bachmaier nur ein einziger in die Wertung kam, wurde die 13. Runde tatsächlich zur Unglücksrunde für das Königsdorfer U 25 Team, welches seit Saisonbeginn auf Tabellenlatz drei rangierte. Erneut schaffte mit Gregor Drees nur ein einziger Junior einen gültigen Wertungsflug, was dazu führte dass das SFZ für einen 48. Rundenplatz nur drei Punkte gutgeschrieben bekam. Damit rutschten die SFZ Junioren hinter die SFG Stadtlohn auf Tabellenplatz vier zurück.

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