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Odermann fliegt zum Deutschen Kunstflugmeistertitel

Do, 17. Jul 2014

Senkrecht steigt das Flugzeug in den Himmel, höher und immer höher. Plötzlich hält es für einen Augenblick in der Luft inne, kippt vorne über und stürzt trudelnd in die Tiefe. Was bei einem gewöhnlichen Flug wie eine Katastrophe aussehen würde, gehört beim Kunstflug zu den ganz normalen Manövern. Vom Piloten erfordert das höchste Konzentration und auch körperliche Belastbarkeit, denn bei Geschwindigkeiten von bis zu 400 Stundenkilometern wirken gewaltige Kräfte auf den Organismus

Der neue Deutsche Motorkunstflugmeister vom SFZ Königsdorf Sascha Odermann mit seinem Siegerpokal

Deutsche Meisterschaft in Dinslaken

Bei der Deutschen Meisterschaft im Motorkunstflug, die letzte Woche auf dem Verkehrslandeplatz Schwarze Heide bei Dinslaken stattfanden, hatten Zuschauer die Gelegenheit, die besten 37 nationalen Piloten, unter denen auch drei Frauen waren bei spektakulären Flügen zu beobachten. Allerdings machten die ungünstigen Wetterverhältnisse Veranstaltern und Teilnehmern massiv zu schaffen. Nach den ersten Flügen am Montag mussten die Piloten am Dienstag und Mittwoch wegen Regen und tief hängender Wolken ganz am Boden bleiben. Auch an den folgenden Tagen war nicht an einen reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs zu denken. Der Programmausfall war am letzten Wettkampftag nicht mehr aufzuholen.

Pflicht- und Kürprogramme, ähnlich wie beim Eiskunstlauf

Zum Bedauern der Zuschauer wurde am Samstag ausgerechnet das Freestyle-Finale gestrichen. "Das Freestyle-Fliegen ist für das Publikum natürlich besonders interessant, weil viele überraschende Manöver geflogen werden", so Sascha Odermann vom Segelflugzentrum Königsdorf, der vor einem Monat erst die bayerische Meisterschaft gewonnen hatte. Doch auch die Pflicht- und Kür-Flüge boten genügend sportliche Herausforderungen für die Piloten und Nervenkitzel für das Publikum. Als "Aktionsfeld" dient den Kunstfliegern die sogenannte "Box", ein imaginärer Raum in der Luft über dem Flugfeld mit einem Kilometer Durchmesser. Während die normalen Pflicht- und Kür-Programme vor der Meisterschaft intensiv geübt werden können, erfahren die Piloten bei der "unbekannten Pflicht" erst kurz vor dem Start, welche Figuren geflogen werden sollen.

Meistertitel geht nach Königsdorf

"Je mehr mentale Vorbereitung man am Boden gemacht hat, desto sicherer wird man oben", sagte Sascha Odermann. Der 38-Jährige Münchner startete mit der MÜ 30 Schlacro, einer Eigenkonstruktion der in Königsdorf ansässigen Akaflieg München. "Das Flugzeug wurde von Studenten gebaut. Dass ich gleich bei meiner ersten Deutschen Meisterschaft damit gewinne, hätte ich nicht gedacht", freute sich Odermann. Der kanariengelbe Doppelsitzer ist im Alltag als Schlepper für Segelflugzeuge im Einsatz. Der Name "Schlacro" steht für die Kombination aus Schleppen und Akrobatik. Beim Königsdorfer Flugplatzfest Anfang September wird Odermann sein Können auch dem heimischen Publikum vorführen.

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