SFZ fliegt zum RundensiegMo, 26. Mai 2014
egelflieger zeigen in der sechsten Bundesliga Runde, dass sie es nicht verlernt haben. Bisher hatten die Piloten des Segelflugzentrum Königsdorf wenig Fortune in der diesjährigen Bundesligasaison. Nicht ein einziges Mal konnten sie aufgrund des Wetters in den ersten fünf Runden in ihrem eigentlichen Flugrevier, den Alpen fliegen. So standen bisher nur magere 12 Punkte auf dem Konto und sie rangierten in der Tabelle auf dem viertletzten Platz. In der sechsten Runde am vergangenen Wochenende konnten man erstmalig in die Alpen fliegen und das SFZ flog zum Rundensieg und holte 20 Punkte.Samstag kamen nur zwei in die AlpenDer Wetterbericht für Samstag sprach von sehr guten Flugbedingungen in den Alpen, jedoch auch davon, dass es am nördlichen Alpenrand sehr stark bewölkt sein sollte und die Bedingungen ins hohe Relief zu kommen daher eher schwierig werden sollten. Mathias Schunk startete als erster gegen zehn Uhr und flog unter der niedrigen Basis, wie die Segelflieger die Wolkenuntergrenze nennen, in die Tegernseer Berge, wo er schwache Aufwinde fand und diese gleich über Flugfunk an seine Kameraden meldete. Vorsichtig tastete sich der 48-jährige Teamkapitän der Königsdorfer, Richtung wilder Kaiser vor, wo er Anschluss an die guten Segelflugbedingungen schaffte. Mittlerweile waren in Königsdorf auch einige andere gestartet, die allesamt große Probleme hatten sich in die Alpen vorzuarbeiten, während es bei Mathias Schunk immer besser lief. Mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von teilweise bis 145 km/h jagte er gen Osten, wo er in den Eisenerzer Alpen, ca. 50 km vor dem östlichen Alpenende seinen ersten Wendepunkt setzte. Zu diesem Zeitpunkt war es lediglich dem Sohn – Vater Team Nikolai und Thomas Wolf im doppelsitzigen Arcus gelungen in die hohen Berge zu kommen. Sie folgten Schunk auf ähnlicher Flugroute, setzten aufgrund des Hinweises über Flugfunk, dass die Thermik im Osten wieder schwächer würde, ihren Umkehrpunkt früher als Schunk. Während Schunk auf Westkurs auf die Alpensüdseite ins Pustertal wechselte, flog das Team Wolf auf der Alpennordseite Richtung Gerlos. Innerhalb der zweieinhalbstündigen Wertungszeit flogen sie 317 km, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 126,9 km/h entsprach. Da für die Bundesligawertung alle geflogenen Geschwindigkeiten mit einem Flugzeug bezogenem Handicapfaktor multipliziert werden, um so die unterschiedlichen Flugleistungen der Segelflugzeuge auszugleichen, stand für das Familiengespann am Ende 114,87 km/h in der Wertung. Am Ende des Wochenendes sollte dies deutschlandweit die zweitschnellste Wertung gewesen sein. Schneller war nur noch Mathias Schunk, der es aktuell auf 136,2 km/h brachte, was Handicap reduziert für die Bundesligawertung 116,17 km/h bedeutete. Schunk verlängerte seinen Flug im Westen bis ins Hinterrheintal, um ganz am Ende noch ein Jojo im Engadin zu fliegen, so dass er nach gut zehn Stunden Flugzeit und 1140 Flugkilometer wieder in Königsdorf landete. „Das war bei thermischen Flugbedingungen mein bisher weitester Flug, weder in Nevada, noch in Namibia bin ich bisher bei Thermik so weit geflogen“, schwärmte Schunk nach der Landung. Seine Freude wich allerdings recht bald der Ernüchterung, dass es am Ende tatsächlich kein dritter Königsdorfer Pilot mehr in die Berge geschafft hatte. In der samstäglichen Zwischenwertung der Segelflugbundesliga rangierte das SFZ Königsdorf dann aber immerhin auf dem dritten Rang, da Armin Behrendt in Kirchheim Teck gerade an einem internationalen Wettbewerb teilnimmt und dieser Flug ebenfalls zur Bundesligawertung zählte. Ähnliche Bedingungen am SonntagIm Gegensatz zu den letzten Wochenenden, wo die Königsdorfer immer nur einen Tag am Wochenende überhaupt ans Fliegen denken konnten, bestand diesmal ja noch die Chance am Sonntag die Wertung zu verbessern. Die Wetterbedingungen waren ähnlich denen vom Samstag. Der Einstieg in die Alpen gestaltete sich schwierig, wenn auch nicht ganz so schwer wie am Vortag und in den Bergen selbst herrschten sehr gute Bedingungen. So schafften es diesmal auch acht Piloten ins hohe Relief zu gelangen. Ihr Flugweg war allesamt Richtung Engadin. Gerd Heidebrecht erzielte mit 306,9 km und 122,8 km/h in den zweieinhalb Stunden Bundesliga Wertungszeit den besten Flug. Mit dem Handicap für seinen Ventus multipliziert, ergab dieser Flug 108,19 km/h, womit Heidebrecht das Königsdorfer Trio vervollständigte. Klarer Rundensieg und Sprung in der TabelleMit aufaddierten 339,23 km/h entschied das SFZ Königsdorf die sechste Runde klar vor der SFG Donauwörth (318,97 km/h) für sich. Die Tabelle wird von den norddeutschen Vereinen dominiert, so führt weiterhin der LSV Burgdorf vor dem AC Braunschweig. Das SFZ Königsdorf machte einen Sprung von Platz 27 auf Rang 21 und belegt damit erstmalig in dieser Saison einen nicht Abstiegsplatz. „Ich will zwar noch nicht vom Abstiegskampf reden, aber ich befürchte es wird dieses Jahr sehr, sehr schwer für uns. Erfahrungsgemäß machten wir in den letzten Jahren die meisten Punkte immer zu Saisonbeginn und zu Ende der Saison im August, wo es in den Bergen meist nicht mehr so gut geht wie im Flachland und dazu noch viele bei uns in den bayerischen Ferien im Urlaub sind, haben wir die letzten Jahre immer von den Punkten gelebt, die wir zu Saisonbeginn gemacht haben, und genau die fehlen uns heuer!“ beschreibt Pressesprecher Schunk die Lage, nachdem nun ein Drittel der Saison vorüber ist. Erschwerend für die Königsdorfer kommt hinzu, dass die anderen Teams aus der näheren Umgebung, wie Landsberg, Unterwössen, Antersberg oder der LSV Schliersee mittlerweile bis in die Landesliga abgestiegen sind. „Nur noch der SFG Werdenfels fliegt in der zweiten Liga, alle anderen Vereine in unseren Umgebung sind mittlerweile ganz unten“, so Schunk. „Früher haben wir bei solchen Wetterbedingungen wie am vergangenen Wochenende auf die Flachländer immer einige Punkte aufholen können, in dem wir schneller als die anderen Alpenvereine waren und diese zwischen uns und die Flachland Vereine gelassen haben. Somit hatten die Flachländer eben für den fünften oder sechsten Platz auch vier oder fünf Punkte weniger als der Rundensieger bekommen. Diesmal holen wir trotz über 20 km/h Vorsprung auf den zweiten genau einen Punkt mehr als Donauwörth“, ergänzt Schunk. Sechste Runde von 19 Runden der Segelflug Bundesliga
Tabelle nach der sechsten Runde der Segelflug Bundesliga
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