Der verflixte sechste TagSa, 24. Aug 2013
Vom 13. bis zum 23. August fanden in Marpingen im Saarland die deutschen Segelflugmeisterschaften in der Doppelsitzerklasse statt. Für das SFZ Königsdorf waren sowohl das Team Kai Siebert und Raphael Quint, als auch Mathias Schunk, der mit wechselnden Copiloten flog qualifiziert.Deutsche Segelflugmeisterschaften in der DoppelsitzerklasseDer Beginn der Meistersschaft lief für beide Doppelsitzer ganz gut. Nach fünf Wertungstagen lagen beide Königsdorfer Teams noch äußerst aussichtsreich im Rennen. Mathias Schunk, der die anfänglichen Tage mit Reinhard Schramme und Jens Ammerlahn als Copiloten geflogen war, lag auf Rang fünf der Wertung mit lediglich minimalen Rückstand auf das Führungsduo Serena und Claus Triebel aus Selb. Das Team Siebert/Quint rangierte etwas dahinter auf Platz elf, hatte aber ebenfalls noch gute Chancen, da der Abstand nach vorne ebenfalls noch nicht zu groß war. Regenschauer beendete alle HoffnungenDer sechste Wertungstag brachte für die Piloten eine Area Aufgabe, bei der die Piloten innerhalb bestimmter Wendegebiete in der vom Sportleiter Markus Barrois vorgeschriebenen Wertungszeit von drei Stunden möglichst viele Kilometer fliegen mussten. Schon das erste Wendegebiet im südwestlichen Hunsrück hatte es in sich und bereits hier mussten sechs der 24 Teams mangels Thermik außenlanden, bzw. sofern vorhanden den Hilfsmotor nutzen. Unter diesen Teams war leider auch das Königsdorfer Duo Siebert/Quint mit ihrer DG 1001t. Nach nur 36 km Flug war der Flug der beiden beendet und sie verloren über 800 Punkte auf die Tagesbesten, was im Segelflugwettbewerbssport nicht mehr aufzuholen ist. Mathias Schunk, der mit seinem Copiloten Florian Götz dieses erste Wendegebiet meistern konnte, setzte sich im zweiten Wendegebiet, welches im Bereich des Taunus lag vom gesamten Feld ab und lag deutlich in führender Position. Als noch eine Stunde Restflugzeit übrig war, mussten die beiden sich entscheiden, ob man nördlich der Flugbeschränkungszone um den amerikanischen Militärflugplatz Ramstein herum fliegt, oder dieses südlich umfliegt. Schunk: "Aufgrund der noch recht langen Restflugzeit, hätte ein nördliches Umfliegen dazu geführt, dass wir vor der Mindestflugzeit von drei Stunden in Marpingen gewesen wären, was trotz unser hohen Schnittgeschwindigkeit zu erheblichen Punktabzügen geführt hätte, daher entschieden wir uns den Flug nach Süden Richtung Pfälzer Wald, wo ebenfalls gute Thermik zu sehen war, zu verlängern." Das Gros der Teilnehmer, welches deutlich später an diesem Punkt angekommen war, verlängerte den Flug etwas nach Osten in das thermisch schwächere Rheintal und flog danach nördlich von Ramstein nach Hause. Auf dem Weg vom Pfälzer Wald nach Hause schob sich dann für das Team Schunk/Götz leider ein Regenschauer genau in den Korridor zwischen die beiden Flugbeschränkungsgebieten Ramstein und Saarbrücken. "Wir hatten eigentlich bereits die notwendige Höhe, um nach Marpingen zu gleiten und normalerweise findet man am Rande eines Regenschauers auch immer noch zusätzlichen Aufwind, so dass wir guten Mutes in Richtung des Schauers flogen. Leider fanden wir aber anstelle des erhofften Aufwindes nur stark sinkende Luftmassen vor und als wir letztendlich noch den Schauer am Rande anschneiden mussten, um nicht in den Luftraum des Flughafens Saarbrücken zu geraten, war jegliche Höhenreserve für den Gleitflug nach Marpingen verbraucht, " berichtet der 47-jährige Schunk, der bereits 1996 die deutsche Dopplsitzermeisterschaft einmal gewonnen hatte, von der alles entscheidenden Szene der Meisterschaft. "Nach dem Regenschauer gab es logischerweise keinerlei Thermik mehr und wir mussten kurz vor Erreichen der Ziellinie den Hilfsmotor zünden," ergänzt Schunk. Dem gleichen Schicksal unterlag wenig später auch das Führungsduo Triebel und auch sie mussten den Motor zur Hilfe nehmen, was wie eine Landung an der Stelle, wo der Motor gezündet wird gewertet wird. Tagessieger Andre Weidlich flog 274,8 km, während Mathias Schunk und Florian Götz es bei Erreichen der Ziellinie auf über 280 km gebracht hätten. Durch das Nichterreichen der Ziellinie verlor das Team Schunk/Götz aber alle Geschwindigkeitspunkte und rangierte nur auf Tagesrang 15 und fiel in der Gesamtwertung auf Rang neun zurück. Achtungserfolge zum SchlussDer Rückstand auf den vierten Gesamtplatz, welcher der letzte Nationalmannschaftplatz gewesen wäre und die Qualifikation zur Europameisterschaft bedeutet hätte, betrug nach dem sechsten Wertungsflug nun für das Team um Mathias Schunk bereist weit über 400 Punkte und erschien aussichtslos. Nichts desto trotz kämpfte er sich durch einen Tagessieg am achten Tag und zwei weitere vordere Platzierungen am Ende, nach neun Wertungsflügen noch auf den siebten Gesamtplatz mit nur gut 200 Punkten Rückstand auf den Nationalmannschaftsplatz vor. Das Team Siebert/Quint erholte sich von dem Schock des sechsten Tages weniger gut und beendete die Meisterschaft auf Gesamtrang 15. Deutscher Meister wurden die Gebrüder Michael und Andreas Gesell aus Donauwörth. Endergebnis
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