SFZ Königsdorf weiter im AufwindMo, 09. Jul 2012
In der 12. Runde der Segelflug Bundesliga Saison hat das SFZ Königsdorf am vergangenen Wochenende endlich den Bann der diesjährigen Saison gebrochen, dass sie nach einem Rundensieg in der folgenden Runde immer eine Nullrunde, oder nur einen Trostpunkt erfliegen.Segelflieger beenden den Hopp oder Topp FluchNach dem Rundensieg in der vergangenen Woche kamen die Piloten diesmal auf den sechsten Platz und erflogen mit 15 Punkten erstmalig in der 2012er Saison keine hopp oder topp Wertung und verbesserten sich in der Tabelle auf Rang zwei. Am Samstag keine Chance auf eine WertungSamstagabends waren die Gesichter in Königsdorf recht lang, war es doch in der schwül warmen Luftmasse niemanden gelungen die Mindestwertungsstrecke für eine Bundesligawertung von 100 km zu erfliegen. Im Gegensatz dazu hatten die Vereine sowohl auf der schwäbischen Alb, als auch weiter im Norden, wenn auch unter schwierigen Wetterbedingungen teilweise ganz brauchbare Wertungen erflogen. Aufgrund der für Sonntag ebenfalls nicht eindeutigen Wetteraussichten befürchtete man ein abermaliges deja vu und sich nach dem Rundensieg in der elften Runde diesmal erneut am Ende der Wertung wiederzufinden. Einer flog vor der Front, die anderen dahinterAm Sonntag sah man bereits am frühen Vormittag eine Wetterfront von Westen auf den Flugplatz zukommen. Der Plan war in dem Aufwindfeld unmittelbar vor dieser Wolkenfront zu fliegen. Leider kam die Front dann deutlich schneller als erwartet und so schaffte es um kurz vor elf Uhr alleine Mathias Schunk noch vor der Front zu starten. Während am Boden beim Durchzog der Front die Windgeschwindigkeit plötzlich stark zunahm, konnte Schunk gleich nach dem Ausklinken des Schleppseils sehr gutes Steigen finden. Wie ein Wellenreiter flog er vor den Wolken entlang und stieg rasch bis auf 3200 Meter. Südlich vom Spitzingsee, kurz vor dem für Segelflieger in dieser Höhe gesperrten Luftraum des Flughafens Innsbruck entschied er sich nicht unter die dort maximal erlaubte Flughöhe abzutauchen, da die Front im Süden nicht mehr richtig ausgeprägt war, sonderte wendete. Auf dem Schenkel nach Norden ging es dann teilweise mit maximaler Geschwindigkeit nur geradeaus. Mittlerweile war die Front bis in die Gegend von Rosenheim gewandert und bei Wasserburg sank der 46-jährige so tief, dass er unter dem für den Flughafen München reservierten Luftraum blieb, um bei Haag nochmals zu wenden. Diesen Schenkel erflog Schunk mit der sagenhaften Schnittgeschwindigkeit von 216 km/h! Danach ging das Spiel entlang der Wolkenvorderkante wieder Richtung Süden los, wobei er nun wieder von 1800 Meter auf über 3000 Meter stieg. Die Front wanderte jedoch sehr schnell, so dass nach der dritten Wende südlich von Traunstein der Luftraum Salzburg den Weg nach Norden versperrte und Schunk daher unter der Wolkenfront hindurch musste. So war der Bundesligaflug nach eineinhalb Stunden und knapp 200 km Flugstrecke für ihn praktisch beendet. Auf der Rückseite der Front verbrachte er die nächste Stunde dann damit sich nur irgendwie in der Luft zu halten, da die Thermik hier noch äußerst schwach war. Leider konnte er so in der verbleibenden Wertungszeit auch kaum mehr Kilometer erfliegen, so dass am Ende für die Bundesliga lediglich 79,4 km/h in die Wertung eingingen. „Das war ein absolut irrer Flug, wie ich es bisher so noch nie erlebt hatte. Schade nur, dass der Weiterflug nach Norden am vierten Schenkel nicht geklappt hat, sonst wäre da heute eine fantastische Bundesligawertung jenseits der 120er Marke drin gewesen“, schwärmt Schunk, der immerhin schon über 5000 Segelflugstunden in seinem Flugbuch stehen hat, aber dennoch die beste Bundesligawertung vom Sonntag in Deutschland erzielte. Nach der Front waren die Bedingungen besser als erwartet, aber nicht gutWährend sich in Königsdorf, in der nun bereits wieder thermisch aktiven Luftmasse der Rest ebenfalls daran gemacht hat Kilometer für die Bundesligawertung zu fliegen, machte sich Schunk wieder auf den Weg gegen den Wind nach Hause und nach vier Stunden landete er bereits um 1500 Uhr wieder in Königsdorf. Der Rest mühte sich in der Warmluft um die Bundesligawertung zu vervollständigen. Im Voralpenland kämpften Johannes Achleitner, Klaus Peter Renner, Wolfram Gothe und Hans Trautenberg um die Mindestwertungsstrecke. Etwas besser erwischten es Benjamin Bachmaier und Thomas Wolf, die es im Voralpengebiet und an der ersten Hügelkette fliegend auf 70,9 km/h und 64,5 km/h brachten und das Königsdorfer Bundesliga Trio vervollständigten. „Eigentlich dachte ich, dass nach dem Durchzug der Front der Tag gelaufen wäre und dass danach keine vernünftige Thermikentwicklung mehr einsetzen würde“, resümierte Youngster Bachmaier (21), der in zwei Wochen die Deutschen Segelflugmeisterschaften der Junioren in Stölln bei Berlin bestreiten wird. In der Tabelle nun auf Rang zweiAn die samstäglichen Wertungen der SFG Giulini/Ludwigshafen ( 290,1 km/h) und des AC Nastätten ( 287,6 km/h) kamen die Königsdorfer zwar nicht heran, aber mit einem fünften Rundenplatz gab es 16 Punkte und so konnte das SFZ den FK Brandenburg, der diesmal mit einem Trostpunkt für Platz 21 vorlieb nehmen musste, vom zweiten Platz verdrängen. Der LSV Burgdorf ist weiterhin unangefochten Tabellenführer, verlor mit Rundenplatz 17 und vier Rundenpunkten aber ebenfalls Punkte aufs SFZ Königsdorf. 12. Runde der Segelflug Bundesliga
Tabelle nach der 12. von 19 Runden der Segelflug Bundesliga
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