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Lilly Weisel und Astrid Mundt fliegen alleine im Segelflugzeug

Di, 13. Sep 2011

Segelfliegen fasziniert jeden, der es schon einmal selbst erlebt hat. Ohne Motor durch die Luft zu gleiten und die Natur aus der Vogelperspektive zu erleben, ist ein besonderes Erlebnis.

Die diesjährigen Sommerferien waren für die 15-jährige Lilly Weisel aus Geretsried und die 16-jährige Astrid Mundt aus München Ferien, die sie in ihrem ganzen Leben nicht vergessen werden. Beiden gelang während der Ferienflugwochen auf dem Segelfluggelände in Königsdorf der eine ganz besondere Flug, den kein Pilot jemals vergessen wird, nämlich der erste Soloflug.

Die 16 jährige Astrid Mundt bei ihrem letzten Überprüfungsflug mit Fluglehrer Wolfgang Kurz vor ihrem ersten Alleinflug am Segelflugplatz Königsdorf

Die Segelflugausbildung beginnt damit, dass während der ersten Starts der Flugschüler auf dem vorderen Sitzplatz eines doppelsitzigen Segelflugzeug sitzt, während der Fluglehrer auf dem hinteren Cockpitplatz sitzt. Ähnlich wie in einem Fahrschulauto kann der Fluglehrer das Flugzeug vom hinteren Sitz ebenfalls steuern. Bei diesen Flügen wird nicht nur das Starten und Landen, sowie das Fliegen an sich trainiert, sondern es werden auch alle denkbaren Notverfahren geübt, wie z.B. was man machen muss, wenn das Schleppseil der Startwinde reißt.

Die 15-jährige Lilly Weisel aus Geretsried bei ihrem ersten Soloflug im Segelflugzeug Die 15-jährige Lilly Weisel aus Geretsried bei ihrem ersten Soloflug im SegelflugzeugDie 15-jährige Lilly Weisel aus Geretsried bei ihrem ersten Soloflug im Segelflugzeug Die 16 jährige Astrid Mundt vor ihrem ersten Alleinflug am Segelflugplatz Königsdorf

Nach 50 bis 70 Starts mit Fluglehrer kommt dann die Freigabe des Fluglehrers, welche durch einen zweiten Fluglehrer noch bestätigt werden muss zum ersten Alleinflug. Ein wenig aufgeregt seien beide dann aber schon gewesen und hatten auch ganz schön Herzklopfen berichteten die beiden Schülerinnen unisono über die Zeit kurz vor dem ersten Start ohne Fluglehrer. Dann aber ging alles wie am Schnürchen, ein perfekter Start und oben in 400 Meter Flughöhe angekommen, als das Schleppseil gelöst war, schwand auch die Anspannung. Nach jeweils fünf Minuten landeten beide das 400 kg schwere Flugzeug wieder sanft mit knapp 80 km/h auf dem Königsdorfer Flugplatz. Danach hörte man von den Teenagern nur noch Worte wie „genial, Klasse, super“ etc.

Dass Segelfliegen eine Sportart für Jugendliche ist, hat sich wohl längst herum gesprochen, dass unter den angehenden Piloten aber auch immer mehr Mädchen sind, die diesem wunderbaren Sport nachgehen, ist noch nicht ganz so bekannt. „Segelfliegen erfordert überwiegend mentale Fähigkeiten wie Auffassungsgabe, Vorstellungsvermögen und Entscheidungsfähigkeit und ist längst keine reine Männerdomäne mehr“, beschreibt Fluglehrer Birger Mysliwetz das Anforderungsprofil für Piloten. Dieser Trend ist auch schon lange in den Cockpits der Linienflieger zu beobachten, bereits seit 25 Jahren bildet die Lufthansa Frauen in ihren Cockpits aus. Im Mai hatte sich am Königsdorfer Segelfluggelände bereits Johanna Trischberger freigeflogen, wie man im Fachjargon zum ersten Alleinflug sagt. „Zusammen mit Astrid und Lilly haben wir diese Flugsaison also drei Mädchen unter unseren bisherigen 15 ersten Alleinfliegern“, berichtet Gruppenfluglehrer Christoph Kraul und ergänzt weiter, dass mit Julia Hartwanger und Sofie Kling zwei weitere Mädels aus Geretsried kurz vor ihren Soloflügen stehen.

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