Segelflieger wieder vorne dabeiMo, 06. Jun 2011
Das Auf und Ab in der Segelflug Bundesliga setzte sich für das SFZ Königsdorf auch in der siebten von insgesamt 19 Bundesligarunden fort.SFZ fliegt in der siebten Bundesligarunde auf Rang fünfNachdem das SFZ bisher in allen ungeraden Runden stets ganz vorne mitgeflogen war, dafür aber in den geraden Runden nie richtig punkten konnten, sollte die siebte Runde am vergangenen Wochenende nach dem Gesetz der Regelmäßigkeit eigentlich auch wieder eine erfolgreiche Runde werden. Und so war es dann auch. Föhn sollte die Thermik unterstützenDie Wetteraussichten waren für die Alpenflieger dieses Wochenende für beide Tage ziemlich ähnlich, nachmittags war mit Schauern und Gewittern zu rechnen, den genauen Zeitpunkt wann diese kommen kann man aber nie richtig einschätzen. Zuvor sollte es an beiden Tage brauchbare Thermik, welche durch den Föhnwind unterstützt werden sollte geben. Erstens kommt es anders, zweitens als man denktAm Samstag waren sich Wetterprofi Klaus Peter Renner und Pressesprecher Mathias Schunk in der Einschätzung der Wetterlage einig. Aufgrund des zu erwartenden Südwindes dachte man, dass das Gebiet zwischen Wildem Kaiser und Steinerem Meer, das sich bei solchen Wetterlagen schon oft als sehr gute Region für schnelle Bundesligaflüge gezeigt hatte, anzupeilen sei. Daher machten sich alle Königsdorfer Piloten zunächst auch auf den Weg Richtung Südosten. Allerdings sah man bald, dass weiter östlich vom Kaisergebirge dicke Wolken standen, welche die Sonneneinstrahlung und somit die Thermik, den Motor der Segelflieger, sehr stark beeinträchtigen würden. Daher flog auch keiner der Königsdorfer Bundesligapiloten weiter östlich als das Kaisergebirge. Mathias Schunk, der gar nicht erst das Inntal zum Kaisergebirge gequert hatte und seinen Bundesligaflug in das Gebiet zwischen Wendelstein und Zugspitze legte, war am Abend mit 114,3 km/h der schnellste, nicht nur vom SFZ, sondern in ganz Deutschland. Das Bundesligatrio vom Samstag vervollständigte Luka Salehar (91,0 km/h) und Vincent Schwaller (88,6 km/h). Klaus Peter Renner (86,9 km/h) und Matthias Gogl (85,9 km/h) waren allerdings nur unwesentlich langsamer, aber eben nicht ganz in der Wertung. In der samstäglichen Zwischenwertung lag das SFZ Königsdorf mit 293,9 km/h hinter dem Tabellenführer FLG Blaubeuren (308,6 km/h) und dem FCC Berlin (301,9 km/h) auf Rundenplatz drei. Verbesserung um 45 km/h am SonntagSonntag peilte man in Königsdorf aufgrund des stärker werdenden Föhnwindes das Bereich des Inntals als Fluggebiet an. Thomas Wolf und Benjamin Schulz waren die ersten, die gestartet sind. Luka Salehar, der Königsdorfer Youngster, der im August auf der Junioren Weltmeisterschaft in Freudenstadt an den Start gehen wird folgte danach, ebenso wie das Doppelsitzerteam Nikolai Wolf und Mathias Schunk. Während sich das Doppelsitzerteam anfänglich sehr schwer tat und sogar aus der Jachenau wieder bis zum Flugplatz zurück fliegen musste, weil sie keinen Aufwind fanden, fanden die anderen einen relativ guten Einstieg Richtung Karwendelgebirge. Thomas Wolf flog bis Galtür, von dort zurück bis ins Karwendel, um anschließend nochmals auf Südwestkurs zu gehen. Dort wendete er bei Nasserreith und flog zurück nach Königsdorf. 107,8 km/h war sein dabei erzielter Bundesligaschnitt. Benjamin Schulz, der zu Beginn der Saison erst aus Hamburg nach Königsdorf gewechselt hatte, erzielte bei seinem zweiten Flug im für ihn neuen Fluggebiet bereits einen beachtlichen Schnitt von 100,8 km/h. Luka Salehar flog zunächst vom Wettersteingebirge Richtung Plansee, um dann doch nach Süden Richtung Inntal abzudrehen. Dort traf er das Doppelsitzerteam Wolf/Schunk, die sich zurück ins thermisch gute Gebiet gekämpft hatten und gemeinsam ging es bis kurz vor den Arlberg. Es folgte ein Schenkel zurück bis nach Mittenwald und ein kurzer Schenkel nochmals Richtung Südwesten bis nördlich von Imst im Inntal. Nun waren für das Doppelsitzerteam noch 55 Minuten der 2 ½ stündigen Wertungszeit übrig und bereits drei von vier möglichen Schenkeln verbraucht, so dass es ab hier nur noch eine Richtung gab: Nordostkurs. „Da wir deutlich schneller waren, als ursprünglich gedacht, mussten wir auch deutlich weiter fliegen als geplant“, berichtet Copilot Mathias Schunk vom letzten Schenkel des Bundesligafluges. „In der Planung rechneten wir damit, dass die 2 ½ Stunden in der Gegend um die Rotwand,östlich vom Schliersee, also in einer thermisch ganz guten Gegend beendet seien würden, letztendlich konnten wir aber innerhalb der Wertungszeit sogar noch das Inntal nach Osten queren“ berichtet Nikolai Wolf hocherfreut über den Flug, der 116,7 km/h Wertungsgeschwindigkeit erbrachte und der schnellste Flug des SFZ Königsdorf am Wochenende war. Luka Salehar verbesserte seine Vortagswertung ebenfalls und erreichte 105,6 km/h. Australische Verhältnisse in NorddeutschlandAufaddiert erreichte das SFZ Königsdorf 338,8 km/h und damit eine der besten Wertungen des SFZ aller Zeiten. Damit zog man an der FLG Blaubeuren, die am Sonntag zwar ebenfalls zulegen konnte und dem FCC Berlin vorbei. In Norddeutschland allerdings herrschten am Sonntag perfekte Segelflugbedingungen, so dass der LSV Burgdorf den Rundensieg dorthin holte, gefolgt vom FK Brandenburg, auf Platz vier folgte mit dem AC Braunschweig ebenfalls ein Verin aus dem Norden. Auf Platz drei dazwischen platzieren konnte sich einzig das SFZ Ottengrüner Heide bei Hof. Dahinter flog das SFZ Königsdorf auf Rang fünf und erflog 16 Tabellenpunkte. In der Gesamtwertung machten die Königsdorfer Segelflieger damit wieder Boden gut und rückten nicht nur zwei Plätze in der Tabelle, auf Rang sieben vor, sondern verringerten vor allem den Punkteabstand nach vorne. Am Abend telefonierte Mathias Schunk noch mit dem Teamchef des LSV Burgdorf, Michael Möker, den er aus gemeinsamen Sportsoldatenzeiten her sehr gut kennt und gratulierte zu deren grandiosen Flügen. Möker, der mit 141,5 km/h den schnellsten Tagesschnitt erzielt hatte, sprach von australischen Verhältnissen, die er so bisher in Deutschland noch nie erlebt habe. Deutsche Doppelsitzer Meisterschaft in Zwickau beendetNachdem Kai Siebert mit Copilot Sven Hammerstein bei den Deutschen Doppelsitzermeisterschaften in Zwickau bis zum sechsten Flugtag auf Rang fünf lag, hat der siebte Tag das Duo, als sie die Ziellinie nicht erreichten und mangels Thermik den in dem Flugzeugtyp DG 1000T eingebauten Hilfsmotor nutzen mussten, womit die Flugstrecke für die Wertung an dieser Stelle beendet wird, in der Gesamtwertung zurückgeworfen. Leider war dieser siebte Tag am Ende auch der letzte Wertungstag und die folgenden vier möglichen Flugtage konnten aufgrund von schlechtem Wetter nicht mehr geflogen werden, so dass das Duo keine Chance mehr bekam den Patzer auszugleichen und am Ende auf dem 12. Platz landete. „Da wir für die Nationalmannschaft sowieso auf Platz vier hätten fliegen müssen, uns der fünfte Platz also auch nicht wirklich etwas gebracht hätte, hält sich die Enttäuschung allerdings in Grenzen“, erzählt Siebert nach der Rückkehr am Sonntag in Königsdorf. Segelflugbundesliga siebte Runde
Tabelle nach der sieben von 19 Runden der Segelflug Bundesliga
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