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Flugsicherheitstraining der Segelflieger

So, 20. Feb 2011

Die lange Winterpause und das Warten aufs Frühjahrs und dem damit lange ersehnten Beginn der neuen Flugsaison neigt sich bei den Segelfliegern nun langsam dem Ende entgegen.

Mittlerweile sind die Wartungsarbeiten an den allermeisten Flugzeugen abgeschlossen und man steht bereits in den Startlöchern, sobald die Sonne wieder genügend Kraft hat um die Thermik, die Energiequelle für die Piloten entstehen zu lassen. Die thermiklose Zeit lassen die Piloten jedoch nicht untätig vorübergehen. Am vergangenen Wochenende fand ein spezielles Flugsicherheitstraining im Hotel zur Post in Königsdorf statt. Über 80 aktive Piloten vom Segelflugzentrum Königsdorf samt Familienangehörigen nahmen an diesem Seminar teil.

Man kann in der Luft nicht mal eben rechts heranfahren

Fliegen ist eine sehr komplexe Sportart und im Zweifelsfall kann man nicht, wie beim Autofahren einfach Bremsen und einmal rechts Heranfahren. Daher steht von der Grundausbildung weg die Flugsicherheit stets ganz oben auf dem Lehrplan der Piloten. „Dennoch kann man nie genug in die Sicherheit investieren,“ so Wolfgang Schieck, 50 jähriger Lufthansa Kapitän und Initiator des ersten speziellen Flugsicherheitsseminars in Königsdorf vor drei Jahren. Zu dem jetzigen Refresher wurden drei absolute Fachleute eingeladen: Alfred Ultsch, Professor für Datenbionik von der Universität Marburg, Herbert Lehner, ehemaliger Flugsicherheitsinspektor des Deutschen Aero Clubs, sowie Barbara Hofer, Flugsicherheitsexpertin aus der Schweiz. Gemeinsam mit Regina Ultsch haben sie ein völlig neues Flytop Seminar erarbeitet. Flytop steht hierbei für Flug Sycherheits- Training für Organisationen und Piloten. Nachdem man die Flugsicherheit in der kommerziellen Luftfahrt durch Einrichtung spezieller „human factor“ Seminare in den letzten Jahren spürbar steigern konnte, lag die Idee nahe, dies auch in der Privatluftfahrt zu versuchen.

Die Teilnehmer des Flugsicherheitsseminars vom Segelflugzentrum Königsdorf samt Seminarleitern: Barbara Hofer (vorne links) und Herbert Lehner (vorne, zweiter von rechts) und Alfred Ultsch (vorne ganz rechts)

Während man sich im Straßenverkehr mit den Unfallzahlen und den Ursachen mehr oder weniger abfindet, versucht man in der Luftfahrt durch genaue Analysen jeden einzelnen Unfall zu rekonstruieren und die Urasche zu ermitteln, um so daraus lernen zu können. „Jedes Mal wenn ich auf eine Autobahnauffahrt fahre, kann ich mir eigentlich nie vorstellen, warum man hier verkehrt herum auffahren kann, dennoch gibt es Tag täglich Meldungen über Geisterfahrer. Man macht sich aber nicht wirklich Gedanken hierzu die Gründe zu finden. Genau an diesem Punkt setzt man aber in der Luftfahrt an, man will verstehen, warum es zu einem Zwischenfall oder Unfall gekommen ist und die Rahmenbedingungen dann entsprechend ändern, damit so etwas zukünftig nicht mehr passiert“, so Mathias Schunk, Pressesprecher der Königsdorfer Piloten und ebenfalls Lufthansa Kapitän.

Erster Aufbaukurs fand in Königsdorf statt

Die Königsdorfer Piloten spielen beim Thema Flugsicherheitstraining, wie bereits vor drei Jahren, als sie einer der ersten Vereine waren, die so einen Kurs absolvierten, erneut die Vorreiter, denn sie waren jetzt die ersten, die diesen neu entwickelten Aufbaukurs absolviert haben. Nicht sture Vorträge des Seminarleiters standen dabei auf der Tagesordnung, sondern hauptsächlich wurde mit Rollenspielen und Gruppenarbeiten versucht Defizite gemeinsam auf zu decken und Lösungsmöglichkeiten dafür zu finden. Ein wichtiger Bestandteil hierbei ist die menschliche Seite, wie z.B. die Kommunikation untereinander. Alle Teilnehmer waren sich zum Abschluss einig, viel an diesem Tag gelernt zu haben.

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