Wenn Fliegerherzen schneller schlagenSo, 14. Nov 2010
Ganz im Zeichen des Segelflugs stand am Samstag die Donauhalle in Ulm. In den Ausstellungshallen und im Freigelände davor ging es um die Praxis, die Hersteller der "Hardware" zeigten die neuesten Flugzeugtypen.Medaillenregen für Königsdorf am Deutschen SegelfliegertagIm umfangreichen Zubehörsegment kamen gut 50 Aussteller zum Zug, von der Flugschule über Wetterdienst und Flugkarten-Verlagen bis hin zu Herstellern der neuesten Anti-Kollisions Warngeräte war alles vertreten. So konnte sich die Gemeinde der rund 40.000 deutschen Segelflieger über den neuesten Stand der Technik umfangreich informieren. Dazu konnten sich die Besucher diverse Fachvorträge zum Thema Segelflug in den zwei Vortragssälen anhören, oder die Zeit schlicht und einfach zum Erfahrungsaustausch nutzen. Siegerehrung der Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug Höhepunkt des 69. deutsche Segelfliegertags, der von mehr als 2000 Anhängern des lautlosen Sports aus Deutschland besucht wurde, war die Siegerehrung der Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug (DMSt) und der Segelflug Bundesliga. Zu den erfolgreichsten Segelflugvereinen der letzten Jahre gehörte hierbei immer das Segelflugzentrum Königsdorf und so war auch dieses Jahr dieser Name der am meisten genannte. Obwohl das Sommerwetter in diesem Jahr, nicht nur aus Sicht der Segelflieger, hundsmiserabel war, gelangen den Königsdorfer Piloten einige wirklich spektakuläre Flüge. Mit insgesamt 243.501 km umrundeten sie etwa sechsmal die Erde ausschließlich mit der Kraft der Sonne und fliegerischem Geschick. In einem spannenden Finale siegten die Königsdorfer Piloten in der Segelflug Bundesliga vor der LSG Bayreuth und konnten sich damit nach 2003 und 2006 bereits zum dritten Male auf der Meisterschale verewigen. Benjamin Bachmaier, der den Deutschen Meistertitel in der Juniorenwertung erflog konnte seine Medaille noch nicht entgegen nehmen, da er momentan in Neuseeland weilt. In der nächsten Flugsaison bekommt Bachmaier optimale Trainingsvoraussetzungen, denn er wurde aufgrund seiner Leistungen in die Sportförderkompanie der Bundeswehr berufen. Ebenfalls Gold erflogen sich Yann von Hansen in der Doppelsitzerklasse und Gerd Heidebrecht in der 18-Meterklasse. Gemeinsam mit Mathias Schunk und Armin Behrendt gewann Heidebrecht auch den Deutschen Meistertitel in der Mannschaftswertung. Behrendt erflog mit einem Dreieck über 1000 km mit den beiden Wendepunkten Storzic bei Ljubljana und am Gotthard Pass den mit Abstand punktbesten Flug Deutschlands im Jahr 2010. Die Thermik, wie der Aufwind bei Fliegern genannt wird, trug ihn dabei bis zu einer Gipfelhöhe von fast 4000 Metern. In diesen nach oben gerichteten Luftströmen erklomm er kreisend die Ausgangshöhen die er jeweils benötigte, um im schnellen Gleitflug geradeaus die beiden jeweils vorher festgelegten Wendepunkte zu erreichen. Dabei flog er mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h. Dieses stete auf und ab bei höchster Konzentration der Piloten, die ja nicht nur die Thermik suchen und navigieren, sondern darüber hinaus auch noch die Luftverkehrsregeln beachten und das Flugzeug steuern müssen, verlangt von den Fliegern extrem hohe physische Kondition, Behrendts Flug dauerte über elf Stunden. |
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