Schwieriger Anflug ins gute FlugwetterMo., 31. Mai 2010
Die Wetteraussichten waren dieses Wochenende so eindeutig, dass von vornherein klar war, dass die Segelflug Bundesliga diesmal in ganz Deutschland am Samstag entschieden werden würde.Segelflieger kämpfen sich bis zur Donau vor und punkten dort für die BundesligaFür das SFZ Königsdorf waren die Aussichten einmal mehr nicht besonders rosig, da es im Bereich südlich der Donau alles andere als gute Bedingungen geben sollte, während es nördlich davon sehr gute Thermik geben sollte. Erstens kommt alles anders, zweitens als man denktAufgrund der Vorhersagen war man sich in Königsdorf eigentlich sicher, dass die Bundesligapunkte diesmal von den Piloten, die momentan in Bayreuth die Qualifikationsmeisterschaft zur nächstjährigen Deutschen Segelflugmeisterschaft fliegen, erflogen werden. Mit Armin Behrendt, Gerhard Altnöder und Raphael Quint hatte man dort auch drei Eisen im Feuer. Die Flugaufgabe des Tages führte einmal um Nürnberg herum. Während Behrendt in der 18 Meterklasse zwar nur auf Rang 15 flog, aber nur wenig langsamer als die Spitze war, erreichten in der Rennklasse nur fünf Piloten die Ziellinie in Bayreuth. Auch Gerhard Altnöder musste, wie 16 andere Piloten der Rennklasse außenlanden und verlor viele Punkte. In der offenen Klasse konnte Raphael Quint, der mit Vater Heinrich in einer EB 28 am Start ist, die 673 km lange Flugaufgabeebenfalls nicht erfüllen, sondern musste 70 km vor dem Ziel den eingebauten Hilfsmotor nutzen, um eine Außenlandung zu verhindern, womit dieser Punkt als Außenlandung gewertet wird. Somit musste sich das Duo mit Rang 16 der Tageswertung begnügen. Der Sonntag musste dann aus Wettergründen neutralisiert werden und es gab keinen Wertungstag. Wetterfenster in KönigsdorfWährend man in Königsdorf fest mit den Kollegen in Bayreuth, sowie mit Hans Trautenberg, der in seiner alten Heimat Amberg weilte, rechnete, machte sich recht unerwartet gegen Mittag eine Wetterlücke breit und erlaubte einigen Piloten den Start mit Ziel nördlich der Donau zu kommen. Dies gestaltete sich zunächst recht schwierig, da die Thermik nur bis etwa 500 Meter bis 600 Meter über Grund ging. Jens Ammerlahn und Mathias Schunk wählten den Weg Richtung Nordwesten und mussten bei Oberpfaffenhofen und Fürstenfeldbruck bereits fast auf den dortigen Flugplätzen landen. Nördlich von Augsburg wurde die Thermik immer noch nicht wirklich besser, so dass sich beide bei Donauwörth erneut in Landeposition befanden. Während Ammerlahn dort auch landen musste, erwischte Schunk noch den rettenden Aufwind. „Als ich hier wieder oben war, war es kein Problem mehr, jetzt war ich im guten Wetter und konnte mit einem Jojo zwischen Donauwörth und Beilngries einen guten Bundesligaschnitt erfliegen“, berichtet der 44-jährige Airbus 340 Kapitän von seinem Bundesligaflug. Südliche Route ist die bessereThomas Wolf, Benjamin Bachmaier, Luka Salehar, sowie das Doppelsitzerteam Nico Hannemann und Yann van Hansen wählten eine südlicher Flugroute und flogen zunächst ziemlich genau gen Westen und erreichten dort das bessere Flugwetter etwas eher und flogen ab Ulm im guten Flugwetter. Thomas Wolf traf Mathias Schunk bei Eichstätt zufällig und so konnte man ein Stück gemeinsam bis Beilngries und wieder zurück fliegen. Bei Donauwörth flog Wolf weiter nach Westen, während Schunk einen erneuten Ostschlenker einlegte. Aufgrund der unklaren Wetterlage machten sich die anderen recht bald wieder auf den Weg zurück nach Königsdorf und erzielten Bundesligaschnitte um die 80 km/h. Hans Trautenberg flog von Amberg aus Richtung Osten nach Tschechien und erzielte dort einen 85er Bundesligaschnitt. Heimflug gestaltet sich schwierig bis unmöglichEbenso wie der Abflug gestaltete sich der Rückflug nach Königsdorf als äußerst schwierig. Einzig Benjamin Bachmaier und Luka Salehar gelang es den Flugplatz, wenn auch knapp wieder zu erreichen. Der einsetzende Regen machte den Heimflug für alle später Zurückkehrende Bundesligapiloten unmöglich. Das Doppelsitzerteam Hannemann/van Hansen musste bei Schäftlarn außenlanden, Thomas Wolf landete am Flugplatz in Peißenberg und Schunk am Flughafen Oberpfaffenhofen. Erfolgreiche Bundesligarunde fürs SFZMit 272,2 km/h durch die Flüge von Mathias Schunk (96,1 km/h), Armin Behrendt (89,4 km/h) und Thomas Wolf (86,8 km/h) flog das SFZ Königsdorf in der sechsten Runde auf Rang sechs und erhielt weitere 15 Punkte für die Gesamtwertung. Rundensieger wurde der LSV Schwarzwald (292,4 km/h) vor dem HAC Hamburg (288,4 km/h). Der Tabellenführer AC Langenselbold bei Hanau rangierte mit 256,3 km/h diesmal lediglich auf Platz 16. Das SFZ fiel in der Tabelle zwar hinter den LSV Schwarzwald mit einem Punkt Rückstand auf Rang drei zurück, holte aber auf den bisherigen souveränen Tabellenführer Langenselbold zehn Punkte auf, sodass man sich in Königsdorf einig war, dass es eine überaus erfolgreiche Runde gewesen sei, auch wenn man einmal mehr nicht im angestammten Fluggebiet, den Alpen unterwegs war. Der Sonntag wurde dann wie erwartet in ganz Deutschland eine Nullnummer und es konnte nicht ein einziger Wertungsflug für die Bundesliga erflogen werden. Segelflugbundesliga fünfte Runde
Segelflugbundesliga Tabelle nach der fünften von 19 Runden
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