Atemberaubende Flugkunst über KönigsdorfMo, 14. Sep 2009
Der Traum Fliegen, ein uralter Menschheitstraum wurde dem Normalbürger am Wochenende beim traditionellen Fliegerfest am Segelflugzentrum in Königsdorf wieder einmal auf das feinste näher gebracht. Etwa 8000 Zuschauer wurden gezählt, womit das Flugfest, das 1969 das erste Mal stattfand einmal mehr bewiesen hat, dass es zu den größten Zuschauer Magneten zählt und die Zuschauer Jahr für Jahr wieder anzieht, wie kaum eine andere Veranstaltung im Landkreis.Die Angebote überschlugen sich am laufenden Band, sowie der ein oder andere Kunstflugpilot am Himmel auch. Mit tollkühnen Flugmanövern in Schwindelerregender Höhe zeigte Sepp Eberl, mehrfacher Welt- und Europameisterschaftsteilnehmer, in seiner fast 40 Jahren alten Acrostar Motorkunstflug mit tollkühnen Rollen, Loopings und Rückenflug aller erster Güte. Bei seinen Kunstflugvorführungen musste er teilweise das achtfache der normalen Erdbeschleunigung aushalten. Ulrich Hülsmann zog mit der Mü 28, einem speziell für den Segelkunsflug gebauten Eigenbau made in Königsdorf graziell durch die Luft. Er zauberte bei musikalischer Untermalung Figuren in den Himmel, die durch zwei am Flügel montierten Rauchpatronen dort noch länger zu sehen waren, wodurch er jeden Zuschauer in den Bann des Segelkunstflugs zog. Zum Abschluss zeigte Thomas Pohn in seiner AV 36, einem Nurflüger Segelflugzeug ebenfalls Kunsflug am Firmament. Armin Behrendt und Mathias Schunk die beiden sportlich erfolgreichsten Segelflieger der letzten Jahre vom SFZ Königsdorf zeigten Formationsüberflüge, bei denen sie mit über 200 km/h in niedriger Höhe an den Zuschauern vorbei flogen und dabei Ballastwasser aus den vier in den Flügeln befindlichen Wassertanks abließen. Das Wasser wird mitgenommen, so erklärt Moderator Michael Watzke von Antenne Bayern und selbst Segelflieger in Königsdorf, um die Gleitleistungen der Segler zu einer höheren Geschwindigkeit zu verschieben. Wird die Thermik schwächer, kann man es ablassen, um dann mit einem leichteren Flugzeug schneller steigen zu können. Wer wollte konnte sich bei einem Rundflug über dem Landkreis auch das eigene Haus einmal aus der Vogelperspektive ansehen und den Traum vom Fliegen selbst erleben. Hierbei hatte man die Qual der Wahl, denn es standen neben Segelflugzeugen auch Motorflugzeuge oder ein Hubschrauber zur Auswahl, welche allesamt im Dauereinsatz waren. Wer lieber nicht in den Hubschrauber selbst einsteigen wollte, sondern es vorzog am Boden zu bleiben, informierte sich an einem der Infostände über das Fliegen an sich, oder lies sich von Peter Pasternak in den Bann seiner Hubschrauber Modellflugvorführüngen ziehen. Peter Leubecher begeisterte die Zuschauer mit seinen bis zu 300 km/h schnellen Viper Jet Modellflugzeugen. Oldtimer Flugzeuge zogen nicht nur am Boden die Blicke auf sich, sondern waren auch in der Luft zu bewundern. Höhepunkt hier war sicherlich der Formationsflug eines Udet Flamingo Nachbaus, dem einzigen weltweit noch flugfähigen überhaupt, gemeinsam mit einer 60 Jahren alten Stampe und einem Ultraleicht Doppeldecker. Hier hinterließ auch das typische Blubbern der Sternmotoren einen großen akkustischen Eindruck. Blickfang waren aber auch ein alter SG 38 Segler oder ein moderner Duo Discus, das Segelflugzeug, mit dem 2002 der heute noch aktuelle Deutsche Streckenrekord mit 867 km von Königsdorf aus geflogen wurde. Für die kleinen Besucher gab es jede Menge zu tun, musste man doch zwischen Hüpfburg, Gesichtsschminken, Luftballon Wettbewerb und Papierfliegerbauen wählen. Beim Probesitzen im Segelflugzeug fiel dem ein oder anderen Nachwuchspiloten in spe das Aussteigen dann recht schwer. Am Samstag gab es nicht nur am Tag ein Feuerwerk durch die Flugvorführungen, sondern am Abend wurde wieder das inzwischen weit über die Landkreis Grenzen hinweg bekannte Brilliant Feuerwerk gezündet. Bei musikalischer Untermalung durch Musik von Michael Jackson saßen die Zuschauer praktisch mitten drin im Feuerwerk und die Ahs und Ohs des Tages waren trotz der lauten Feuerwerkskörper nicht zu überhören. Durch den angebotenen Glühwein musste auch niemand trotz der abendlich kühleren Temperaturen frieren und früher nach Hause gehen. Im Gegenteil, kurz vor 21:00 Uhr wurde es nochmals richtig voll auf der Flugplatz Zufahrtsstrasse. Fürs leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt und auch hier machte die reichliche Auswahl es den Gästen schwer sich zwischen Grillspezialitäten, Käse, Schupfnudeln, Fischsemmeln, sowie Waffeln und Kuchen zu entscheiden. Schee war`s wieder, bis nächstes Jahr wieder, wenn es dann wieder heißt: Flugfest in Königsdorf! Viele Fotos gibt's hier |
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