SFZ verteidigt TabellenführungMo, 15. Jun 2009
Im Höhenflug befindet sich momentan das SFZ Königsdorf.Vierter Rundensieg in der achten BundesligarundeNicht nur die Bundesligapiloten, die weiter die Tabelle der Segelflug Bundesliga anführen, sondern auch die Nachwuchspiloten am Ende des zweiwöchigen Schnupperkurses „von null auf hundert“, schweben auf Wolke sieben. Alleinflug nach zwei Wochen AusbildungDas zweiwöchige Pfingstfluglager, bei dem zehn „Fußgänger“ mit der Segelflug Ausbildung begonnen hatten, wurde nach dem optimalen Beginn in der ersten Ferienwoche, in der zweiten Woche durch das Wetter etwas ausgebremst. Nach den heftigen Regenfällen am Sonntag vergangener Woche, war Montag und Dienstag, aufgrund der Nässe am Segelflugplatz nicht an Windenstarts zu denken. Als am Mittwoch der Flugplatz wieder benutzbar war, ging es in alter Frische weiter und am Donnerstag war es der 15-jährige Korbinian König, der als erster der zehn Teilnehmer und Teilnehmerinnen seinen ersten Alleinflug absolvieren konnte. Freitag und Samstag verhinderte der starke Wind und die damit verbundenen Böen und unruhigen Flugbedingungen weitere erste Alleinflüge. Thomas Wendl, Hauptflugleiter in Königsdorf kündigte aber für das kommende Wochenende mindestens drei weitere Alleinflüge an. „Alle 10 Teilnehmer werden auch nach dem zweiwöchigen Kurs dem Segelflugsport treu bleiben und die Flugausbildung bis zur Lizenz abschleißen“, verkündet Wendl, auch Initiator der Schnupperwochen, stolz den Erfolg des Kurses. Samstag mit unterschiedlichen FlugtaktikenFür die Bundesliga Piloten stand der Samstag aufgrund des starken Westwindes unter schwierigen Voraussetzungen. Das Ziel war, wie immer innerhalb der 2 ½ Stunden Wertungszeit, die innerhalb eines langen Fluges frei gewählt werden können, möglichst viele Kilometer zurückzulegen und somit eine möglichst hohe Durchschnittsgeschwindigkeit zu erzielen. Um dabei möglichst lange den Wind ausnutzen und mit Rückenwind zu fliegen, machten sich Benjamin Bachmaier, Wolfgang Schieck und Thomas von der Linde relativ früh auf den Weg und flogen Richtung Westen, um von dort mit Rückenwind Richtung Osten zu fliegen. Leider entpuppte sich das Vorhaben weitaus schwieriger als gedacht und während sowohl Bachmaier, als auch Schieck mehrfach in niedrigen Flughöhen in nur schwachen Aufwinden steigen mussten, musste von der Linde zwischen Ulm und Memmingen sogar außenlanden. Eine andere Taktik verfolgten Klaus Peter Renner, Gerd Heidebrecht und Christoph Höfner, die trotz der niedrigen Wolken in den Vorbergen versuchten ins Hochgebirge zu gelangen. Renner gelang dies am besten und konnte sich bis nach St Moritz vorarbeiten, wo er allerdings keine Zeit hatte Boris Becker aus der Luft zur Hochzeit gratulieren, sondern sich darauf konzentrierte einen guten Bundesligaschnitt zu erzielen und es auf 86,6 km/h brachte. Heidebrecht war mit 84,4 km/h nicht viel langsamer. Eine noch andere Taktik wählte Mathias Schunk, der zunächst mit Rückenwind nach Osten bis Altötting flog. Nachdem dort die Thermik spendenden Cumulus Wolken spärlicher wurden, entschloss sich der 43-jähige Flugkapitän zu wenden und gegen den Wind zurück zu fliegen. Um den Gegenwindanteil so gering wie möglich zu halten, wendete Schunk nach 45 Minuten Gegenwindflug bei Aying, um danach nochmals mit dem Wind nach Osten zu fliegen. Hier wendete er erneut bei Altötting und flog nach Ende der Bundesligazeit wieder nach Königsdorf zurück. Am Ende standen 96,6 km/h in der Wertung und das Königsdorfer Trio stand Samstag in der Zwischenwertung auf Rang 11 der neunten Bundesligarunde. In der Tabelle führte man damit noch knapp vor der SFG Donauwörth, die die Zwischenwertung der Runde neun anführte. Steigerung am SonntagMit dem samstäglichen Ergebnis wollten sich die Königsdorf jedoch nicht zufrieden geben und starteten, motiviert durch die positive Wettereinschätzung von Hobbymeteorologe Klaus Peter Renner erneut zur Jagd nach Bundesliga Punkten. Diesmal war die Zielrichtung mit Hochgebirge klar vorgegeben. Während Renner, erneut sehr früh um kurz nach 10:00 Uhr startete, startete Herbert Weiß erst gegen 11:00, Mathias Schunk gar erst um 12:45 Uhr. Während Renner sich wieder gegen den Wind Richtung Engadin vorarbeitete und von dort entlang des Alpenhauptkamms Richtung Zell am See flog und seine Vortageswertung auf 97,5 km/h verbesserte, wendeten sowohl Weiß, als auch Schunk das erste Mal bereits deutlich früher, im Lechtal, bzw. im Inntal bei Landeck. Beide flogen anschließend über das Karwendelgebirge bis zum Achensee, wendeten erneut und setzten beide die dritte Wende bei Nasserreith. Nun flogen beide entlang der Nordkette, vorbei an Innsbruck wieder Richtung Osten, wobei Weiß von hier Richtung Königsdorf abbog und eine Wertung von 100,5 km/h erzielte. Schunk wollte den Rückenwind weiter ausnutzen und fragte bei der Flugsicherung Innsbruck an, ob er das Inntal Richtung Gerlos queren könne, was aber leider mit einer fünfminütigen Warteschleife beantwortet wurde, da es gerade einen Instrumentanflug auf Innsbruck gab. Durch die verlorene wertvolle Zeit zusätzlich motiviert, gab Schunk nun richtig Gas und erzielte auf diesem Schenkel, der ihn bis nach Bad Gastein brachte, sensationelle 157 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Für den gesamten Bundesligaflug standen für ihn am Ende 136,6 km/h, die mit dem Handicap Faktor des Flugzeuges vom Typ LS 10 multipliziert eine Wertung von 124,3 km/h ergaben. „So schnell war ich in Europa noch nie unterwegs, solche Schnitte kannte ich bisher nur aus Namibia und aus Nevada und das, obwohl ich ohne die Warteschleife noch ca. 5 km/h schneller hätte sein können“, freute er sich nach der Landung in Königsdorf. Damit zeigte sich Schunk zwei Wochen vor Beginn der Europameisterschaft, die in der Slowakei stattfindet in Topform. Gemeinsam freuten sich alle über die Gesamtwertung von 322,4 km/h, womit man die SFG Donauwörth (293,8 km/h) vom Rundenplatz eins klar verdrängte und sich den vierten Rundensieg der Bundesliga Saison 2009 holte. Auch in der Tabelle liegt das SFZ damit weiterhin unangefochten an der Spitze, jetzt vor der SFG Donauwörth und dem SFC Hirzenhain, der diesmal auf Rang fünf flog. Die Teilnehmer des „null auf hundert“ Segelflugkurses, gemeinsam mit Flugplatzchef Alico Sternbeck und Hauptflugleiter Thomas Wendl (vierter und fünfter von links) Bundesligatabelle nach acht von 19 Runden
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